Hast Du sie noch alle? Das haben die meisten schon einmal zu hören bekommen und ich gebe zu diese Worte haben auch schon meinen Mund verlassen. Wenn uns jemand aus dem Ausland fragen würde, was das heißt, könnten wir das selbstverständlich erklären. Wie groß aber die Bedeutung für unsere Wahrnehmung, die Erinnerung, Haltung und unser Handeln ist, machen wir uns nur in wenigen Momenten bewusst.
WAHRNEHMUNG – die Büchse der Pandora.
11 Buchstaben für ein Wort das Bände spricht, wenn wir uns die Zeit dafür nehmen würden. Das Substantiv Wahrnehmung ist wie selbstverständlich in unseren Sprachgebrauch integriert und bedarf gefühlt keiner Erklärung. Jetzt kommt Pandora ins Spiel und öffnet die Dose, auf der Wahrnehmung steht. Dieses eine Wort umfasst den gesamten Prozess, in dem wir in einem Moment, in einem Augenblick, die Welt um uns herum ERLEBEN und VERSTEHEN! Ein einziger Begriff, für die Art und Weise wie wir Informationen aus unserer Umwelt aufnehmen und individuell und selbstbestimmt wahrnehmen. Die Variationen sind vielseitig, denn sie unterliegen kulturellen Einflüssen, Erwartungen und der eigenen Vergangenheit.
Aller Anfang um Informationen zu sammeln ist die Aufnahme über unsere Sinne. Weiter geht die Sammlung an unser Gehirn, zwecks: Integration in das vorhandene Wissenslager, in die Verarbeitung durch die Regionen die gerade Kapazität frei haben und zur Interpretation in den Bereichen die gerade bereit dazu sind.
Es ist also meine AufNAHME, meine WAHRheit, mein Blick, durch meine eigene Augenbrille. Diese Wirklichkeit wird wirksam in einer gelernten Erfahrung. Sie verbindet sich mit gegenwärtigen Gedanken, Erinnerungen und konstruiert Emotionen. Aus der für uns eigenen Wahrheit baut sich unser Verstehen. Unsere persönliche Wahrnehmung spielt also im Alltag und in der Arbeitswelt eine folgenschwere Rolle. Sie nimmt Einfluß auf unser Verhalten und unsere Interaktionen. Es ist unsere persönliche Realität.
Aus der Büchse wird ein Faß mit Boden, durch die Studien von Lisa Feldmann Barrett. In ihrem Buch „Wie Gefühle entstehen“ formuliert sie die Aussage das unser Gehirn nicht reagiert, sondern aus der Erfahrung und Erinnerung eine Situation simuliert und wir daraus unsere Emotionen konstruieren. Mit ihren Gedanken wird noch deutlicher, wie wichtig eine möglichst vollständige und korrekte Wahrnehmung ist, um sich nicht in gelernten Annahmen zu irren.
Die Lösung ist: Eine bewusste Kontrolle der Wahrnehmung, um nicht eine Gewohnheit zu bedienen die von Gestern ist. Das ist die Chance, für neue konstruktive Sichtweisen und sie macht scheinbar feststehende Glaubenssätze transparent. Unsere Emotionen können sich neu ordnen und ermöglichen ungefärbte neue Eindrücke. Seien Sie mutig und schauen Sie mal über den Tellerrand.
Der Blick durch eine neue Brille schadet in keinem Fall 😉
BEI GLEICHER UMGEBUNG LEBT DOCH JEDER IN EINER ANDEREN WELT. Arthur Schopenhauer
Das ist die schöne Individualität Leben<3 …wenn eine eingeschränkte Wahrnehmung unsere Welt nicht dekonstruiert!
5 Skills für die Wahrnehmung. Alle da?
Riechen, Schmecken, Tasten, Hören, Sehen.
Diese 5 werden auch Repräsentationssysteme genannt. Fünf Organe (2x Augen = 6 Organe 🙂 nehmen, die uns umgebenden Reize, auf und führen zu einem individuellen Eindruck des Augenblicks. Damit nicht genug. Die fünf Repräsentanten registrieren das Jetzt! Sie holen die Erinnerung, sie konstruieren neu und kombinieren neu, mit der erlernten Erfahrung.
1. Wenn Ihrem Gaumen etwas fehlt, können Sie durch nachwürzen oder ergänzen, Abhilfe leisten?
SCHMECKEN, gustatorisch – check √
2. Spüren Sie ob Hände kalt, weich, trocken oder warm sind und wissen wie Sie es ändern könnten?
TASTEN, kinästhetisch – check √
3. Reagiert Ihre Nase, wenn ein ungewöhnlicher Duft in der Luft liegt und Sie handeln wenn Sie können?
RIECHEN, olfaktorisch – check √
4. Wenn ein lautes Geräusch Ihre Konzentration stört, versuchen Sie es zu reduzieren oder auszublenden?
HÖREN, auditiv – check √
5. Können Sie Ihren Seh-Tag kontrollieren? Gibt Ihr visuelles System, Auge R >Gehirn< L Auge, die einzelnen Augenblicke richtig wieder?
SEHEN, visuell – fail ✗
Wie kommt das? Zunge, Nase, Haut machen sich bemerkbar wenn etwas zu scharf, zu streng oder zu kalt ist!
Beim Sehen passiert es nicht, weil wir mehr mit dem beschäftigt sind WAS wir sehen und nicht WIE wir sehen.
Und es geht beim Sehen deshalb nicht, weil wir bei einem Defizit oder Überlastung, erlernte Erfahrung über das Gehirn ersetzen.
Auch passiert es beim Sehen nicht, weil IM Auge kein Gefühl entsteht!
Als entscheidender Unterschied, im Gegensatz zu anderen Organen, hat das Auge ein physikalisches System. Und wir wissen aus der Physik, wenn da was nicht richtig funktioniert ist es kein oder kaum ein Erfolg.
Wie beim z.B beim Schmecken oder Tasten gilt es, auch beim Sehen, die Kontrolle zu behalten! Schmecken vs Sehen
Wann sorgen Sie für das beste Geschmackserlebnis?
Bei einem Snack oder einem schönen Essen?
Wann brauchen Sie die höchste Aufmerksamkeit über die Augen?
Beim Spazierengehen oder lesen einer E-Mail?
Tasten vs Sehen
Wie oft nehmen Sie die Außentemperatur wahr?
Täglich einmal oder öfter?
Wie oft werden Sie sich Ihrer Augen bewusst und prüfen?
Jährlich, alle drei Jahre oder seltener?
Riechen vs Sehen
Welche Düfte mögen Sie besonders und erneuern sie gerne?
Parfum, Duschgel, Waschpulver,…?
Welche Unterstützung brauchen und bekommen Ihre Augen?
Nahkomfortbrille, Brille, Sonnenbrille, Sportbrille,…
Der Mensch ist über die Instinkte ein Augentier.
Das sind wir deshalb weil wir den Sinn Sehen, von unseren Fünfen, mit mehr als achtzig Prozent am meisten benutzen. Warum? Weil wir in Bildern träumen, in Bildern denken und in Bildern sprechen. Als ich das das erste Mal gelesen habe, war der erste Impuls: Ich nicht. Bei genauerem hinSEHEN mußte ich jedoch feststellen, auch ich bin die Regel und nicht die vier Prozent Ausnahme.
Beim Träumen sehen wir Bilder. Wenn wir über etwas nachdenken, dann machen wir uns ein BILD davon. Wenn wir uns etwas erdenken, malen wir uns ein BILD aus. Es ist unsere individuelle Aufnahme! Nicht wie ein Foto, für alle vergleichbar und doch ist es ein Bild. Auch wenn wir sprechen haben wir unser BILD vor dem inneren Auge und beschreiben es mit unseren Worten.
Aus diesen bildhaften Gründen kommunizieren wir auch am meisten über das was wir sehen oder gesehen haben.
Uuuund über das was wir gelesen haben, denn das ist auch Sehen.
Eine Frage bleibt im Raum: Wieviel, wann und wie wichtig ist das was Sie sehen am Tag?
Malen Ihre Augen in jedem Blick ein gutes AbBild oder muß das Gehirn rekonstruieren?
Haben Ihre Augen alles exakt wiedergegeben oder musste das Gehirn verbessern und ergänzen?
Vergleichen Sie, in drei verschiedenen Situationen am Tag, separat mit dem rechten und dem linken Auge, Ihre Seheindrücke. Beide Augen gleich?
Wechseln Sie schnell von Nähe auf Weite und sehen Sie bewusst! Ist die Schärfe sofort da oder tun Sie sich schwer?
Rutscht Ihnen schnell mal was durch oder Sie müssen zweimal hingucken?
Wie empfinden Sie Ihr Reaktionsvermögen? Wie empfinden Sie Ihre Konzentration?
Oft schieben wir Dinge die uns entfallen, oder auch Unvermögen, auf Stress oder das Alter zurück. Viel zu oft liegt es allerdings an der mangelnden Unterstützung der Augen und den damit verbundenen Konsequenzen, die das Gehirn nicht mehr tragen kann.
Ein, leider mein, Beispiel: Zahlenfolgen. Ein Dilemma für mich. Hingucken, zwei Zahlen aufschreiben, wieder hingucken… Schnell kam bei mir der Satz: Zahlen kann ich nicht. Stimmt nicht – ich kann. Es lag an einer schnöden kleinen Hornhautverkrümmung, die generell Zeichen in ihrer Form verändert. Und bei Zahlen kann das Gehirn zu wenig nach sinnvollen Zusammenhängen suchen. Ähm ja, ich bekam als Teenie genau dafür eine Brille, aber keiner hat mir erklärt wo, wann und wie mir die Korrektur hilft. Der Effekt war nicht offensichtlich genug, um dieses lästige Teil in meinen Tag zu integrieren und das Gehirn hat mir die Erleichterung nicht mitgeteilt. Schade eigentlich, denn in vielen Momenten hätte es die Kapazität für wichtigeres verwenden können, als Zeichen zu verbessern und zu ergänzen.
Und dann war da noch mein Unvermögen im Ballsport. Erst in der Meisterschulzeit wurde ein weiterer, viel zu gut kompensierter, Sehfehler entdeckt. Über diese Erkenntnis konnte ich zwar meine Abneigung zu Bällen annehmen, aber rückblickend hat es mir viele anderes erschwert und auch verschlossen.
Wahrnehmung ist eine Entscheidung!
Die Interpretation unserer Wahrnehmung entscheidet über unser Denken und Handeln! Wieviel Aufmerksamkeit können wir aber für die Wahrnehmung aufbringen, um eine Kontrolle zu übernehmen? Mit wieviel Bewusstsein können wir eine Entscheidung tragen?
Beim Schmecken ist die Interpretation sofort gegeben. Wir werden umgehend aufmerksam, ändern oder meiden einen Geschmack. Das Riechen verhält sich ebenso und auch der Tastsinn reagiert auf Abruf. Weiteren Einfluß nimmt, mit nur ca. 10%, das Hören.
Diese Vier sind allerdings nicht entscheidend, da sie nur ca. 20% in unserer Wahrnehmung ausmachen.
Diese vier Sinne können wir kontrollieren, denn diese vier Sinne werden regelrecht von selbst laut, um Aufmerksamkeit zu erhalten.
Mit 80% auf Platz 1 der Sinne verbleibt: Das Sehen.
Mit weitem Abstand und doch ein vergessener Sieger. Wenig Beachtung schenken wir dem Organ Auge, von dem wir ja sogar zwei besitzen. Dabei wäre hier eine Kontrolle mehr als SINNvoll, da die größte und am längsten andauernde Informationsaufnahme über das Sehen stattfindet.
„Veni, vidi, vici“ oder „Ich kam, sah, siegte“. Julius Caesar gewann in einem schnellen Sieg, die Schlacht von Zela. Die Interpretation seiner Wahrnehmung am Ort des Kampfes erforderte eine Entscheidung. SEHEN – DENKEN – HANDELN wurde mit Erfolg gekrönt.
Caesar hatte den Vorteil einer großteiligen Betrachtung und seinen Augen erging es damals sehr viel besser, als unseren Augen heute.
Beim Sehen liegt der Teufel, wie so oft, im Detail. Eine Information übersehen, etwas aus den Augen verloren, den Blickwinkel nicht weit genug geöffnet… und schon entsteht eine andere Wahrnehmung. Es ergibt sich eine verfremdete Erinnerung, die Sprache formuliert die Erzählung darüber und im schlimmsten Fall machen wir eine irreführende Erfahrung, die zur Gewohnheit wird.
Augen sind die größten Heimlichtuer unter der Sonne. Obwohl sie so viele Emotionen zeigen können, sind sie als Organ selbst völlig emotionslos und fast schmerzfrei!
Das liegt an der Beschaffenheit eines Augapfels. Wie die Schale von einem Apfel ist der gesamte optische Vorgang eingeschlossen von der Lederhaut. Ausschließlich die Datenbahn Sehnerv ist wie der Stiel an einem Apfel, ein Ausgang zum Gehirn. Von den zwölf Hirnnerven sind vier Nervenbahnen für das Auge zuständig. Wussten Sie das unser „Film“ in der Augenkamera (die Netzhaut) anatomisch zum Gehirn gehört? Unsere Netzhaut ist quasi die Auffahrt zum Nervus Opticus und die Datenübertragung nimmt ihren Lauf.
Wegen dieser eigenwilligen Aufnahme von Informationen, ist es dem Augapfel völlig egal was er abbildet. Und wenn die Augen unter der Belastung nicht richtig liefern – ja dann merken sie es nicht mal.
Entgegen dem fehlenden Salz in der Suppe, wird bei schlechter Bildqualität das Gehirn nicht laut, sondern ergänzt, verbessert und verändert so gut es kann. Zum Leidwesen für die Konzentration, die Aufmerksamkeit und das Aufnahmevermögen.
Haben Sie ein Auge auf Ihre Augen! Wissen über Ihr Sehen ist Macht über Ihre Sichtweise.
Studieren ist hier besser als probieren!!
Ein Hebel, um die Kontrolle über das Sehen genauso zu gewinnen wie beim Schmecken oder Riechen, ist das Wissen um die Eigenschaften des eigenen Augenpaares! Geben Sie die Verantwortung über eine Entscheidung nicht ohne eigenes Wissen ab.
Erst wenn man die Grundfunktionen seines Computers kennt kann man mit Unterstützung das Optimum herausholen.
Der Augapfel ist ein in sich geschlossenes optisches System, wie ein Fotoapparat. Es gibt zwei Linsen, Brennweiten, eine Zoomfunktion und einen Film. Das Auge ist einfacher zu verstehen als ein Computer. Die Crux liegt in der Individualität jedes Augenpaares. Die Kombinationen der Defizite und die Konsequenzen sind vielseitig wie ein Fingerabdruck und nicht zwischenmenschlich vergleichbar. Selbst bekannte Einzelbegriffe wie Weitsichtig, Kurzsichtig und Hornhautverkrümmung können, trotz Ähnlichkeit mit dem Nachbarn, die unterschiedlichsten Auswirkungen haben. Auch das Zusammenspiel beider Augen wird wenig beachtet. Mit dem Zweiten sieht man tatsächlich besser. Einleuchtend ist, dass idealerweise die Aufnahmen, von zwei verschiedenen Augenapparaten, im Kopf exakt übereinander liegen.
Mehr über seine Augen zu Wissen heißt, sich verstehen und sich vertrauen.
Wollen auch Sie die Kontrolle selbst übernehmen und die Entscheidung für eine Lösung selbst treffen? Unabhängig von Qualität und den Absichten einer Beratung?
Als neutraler und unabhängiger Seh-Profiler kann ich Ihren Seh-Gang aufzeigen und Ihre wichtige Entscheidung für Ihre Wahrnehmung vorbereiten.
Ich sehe Sie und freue mich auf unseren Augen Blick